[Rezension] Rat der Neun – Gezeichnet

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‚Rat der Neun – Gezeichnet‘
von Veronica Roth

Carve the Mark # 1

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In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Gabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …
Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Gabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in Ryzeks Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.
Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …
(Source: Goodreads.com)

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Eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, das gefühlt alle lesen wollen oder es schon getan und oft auch geliebt haben, ist verdammt schwer. Besonders wenn man wie ich doch hier und dort seine Probleme damit hatte.

Angefangen hat es eigentlich ganz interessant und zuerst fühlte ich mich auf den Eisplaneten Hoth aus Star Wars entführt mit seinem kalten Klima und der Stimmung im Buch. Dort lernen wir zuerst Akos als Jungen mit seiner Familie, seinen zwei Geschwistern kennen. Alle drei haben eine Lebensgabe, ein besonderes Schicksal, das eigentlich nur die Orakel kennen und geheim gehalten wird. Alles ist gut, bis ihre Schicksale öffentlich gemacht werden und es zu einem Überfall auf ihre Familie kommt.
Dann wechselt die Szenerie in ein warmes Land zu den Shotet und somit zur weiblichen Hauptfigur Cyra. Hier hatte ich oft das Bild der Dothraki aus Game of Thrones im Kopf. Keine Ahnung warum, vermutlich wegen der Beschreibung der Umgebung, der Leute, des hitzigen Temperaments und Klimas. Aber am besten fand ich diese ständige Bezeichnung des Stroms, der alles durchwirkt, ihn jeden fließt, Stärke und Leben schenkt: Ich habe ständig Yoda gesehen der Luke anfeuert „Die Macht ist mit dir. Die Macht ist stark in dir.“ Haha, sorry, aber manchmal musste ich deswegen echt schmunzeln. xD
Außerdem wird nun in einer früheren Zeitleiste erzählt, die immer wieder von einer Szene zur anderen nach vorne springt, bei denen man kurz die Eltern, ihren zuerst netten, dann brutalen Bruder Ryzek, ihren ersten Blick auf Akos, der nun als Sklave bei den Shotet lebt. Das geht solange bis sie ungefähr 16/ 17 ist und ihre Eltern längst tot, und ihr Bruder das Sagen hat. Durch die Fähigkeiten von Cyra bzw. Akos, stellt ihr Bruder Akos in ihre Dienste, damit er ihr ‚bei einer Sache‘ helfen soll, weshalb sie sich nach anfänglicher Skepsis irgendwann annähern.

Cyra ist die typische Anti-Heldin, die sich selbst viel schlechter, böser sieht, als sie in Wahrheit ist, obwohl sie schlimme Dinge getan hat. Aber nicht aus freien Willen. Sie war okay für mich, aber oft auch zu abwehrend und so ganz konnte ich leider nicht mit ihr fühlen. Akos hingegen ist immer einer von den Guten. Egal ob als Kind oder als fast Erwachsener oder auch nachdem er jemanden getötet hat. Er ist gutmütig, glaubt trotz seiner Erlebnisse noch an das Gute und ist stur, auch wenn es keine Hoffnung gibt. Ihn mochte ich wohl am meisten im ganzen Buch. 😀

Zwar klingt das jetzt alles richtig toll, aber leider konnte ich keine richtige Verbindung zu den Figuren aufbauen. Alles wirkte sehr neutral erzählt, besonders die schönen Gefühle und Empfindungen blieben fast gänzlich unerwähnt, nur die Schmerzen und Verlust wurde genauer geschildert, was mir zu wenig war. Irgendwie hat die Erzählweise immer eine Distanz geschaffen, die ich nicht überwinden konnte.

Hinzukommt, dass in der Handlung lange Zeit, bis auf die kurze Szene mit Akos Familie, nichts passiert. Die Geschichte hantelt sich von einer Szene in die nächste ohne erkennbaren roten Faden und einer richtigen Handlung. Alles geht sehr langsam, zäh und ermüdend und man hat das Gefühl, die Autorin verliert sich in ihren Beschreibungen und Geschichten, die nicht zur eigentlichen Handlung beitragen. Daher war das leider nicht nach meinem Geschmack, auch wenn andere gerade diese langsame Entwicklung toll fanden.

Erst gegen Ende wurde es interessanter und ich wollte wieder freiwillig weiterlesen, ohne mich dazu zwingen zu müssen. Dennoch blieb der Schluss relativ offen und vom Rat der Neun hat man bisher nur in Erzählungen gehört und wird wohl im zweiten Teil eine Rolle spielen. Für mich war das Buch nicht das, was ich erwartet habe und dementsprechend enttäuscht bin ich auch zum Teil. Daher bin ich auch noch unentschlossen, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.

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Gefällt mir richtig gut und hat mich vom ersten Blick an neugierig gemacht.

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Eine heiß erwartete spannende Sci Fi Geschichte, bei der ich mir prickelnde, actiongeladene Szenen erwartet, aber nur die Hälfte dessen bekommen habe. Eine sehr langsame Handlungsentwicklung kann nur kurz gegen Ende etwas Pfeffer zeigen und auch die Charaktere konnten keine Verdingung zu mir aufbauen. Gute Grundidee mit gut ausgearbeiteter Welt, aber leider zu zäh für mich und daher nur eine bedingte Empfehlung.

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3 of 5 points – (I liked it)

 

Liebste Grüße

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#1: Gezeichnet
#2: Dt. Titel unbekannt

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Veronica Roth:
Veronica Roth is from a Chicago suburb. She studied creative writing at Northwestern University, and wrote DIVERGENT (Katherine Tegen Books, May 2011) and INSURGENT (May 2012). The third and final book in The Divergent Trilogy, ALLEGIANT, will come out on October 22, 2013. In the meantime she will spend endless hours browsing Wikipedia in her pajamas as she eats corn flakes. (Or some other kind of bland breakfast cereal.)  (Source: Goodreads.com)

Visit her Website »»

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.Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an:

© Random House

 

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Veröffentlicht am 28.02.2017 in * Deutsche Rezis, Dystopie/ Sci Fi/ Steampunk, Fantasiebücher, Fremde Welten, Jugendbücher und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare.

  1. Christine Keller

    Ich habe das Buch auch als zäh empfunden, nachdem ich ca. 100 Seiten gelesen hatte, lag es wochenlang herum und ich las mich parallel dazu durch etliche andere Schmöker. Auf eine Art hatte ich das Gefühl, dass die Autorin unter Erfolgsdruck stand – das Muster von „die Bestimmung“ wurde wiederholt (verschiedene Sozial- und Begabungsgruppen wurde auf ein weiteres Feld – auf ein Planetensystem übertragen). Seit einiger Zeit lese ich diverse Bücher in den Bereichen Dystopie, SF, Fantasy – es ist schwierig, hier noch einen neuen Knüller zu landen, etwas was inhaltlich und formal überzeugt und doch ein gewisses Niveau zeigt. Das Planetensystem dieses Buches erinnert doch sehr stark an die Erde und zeigt doch eine Unmenge an fremden Begriffen, Sprachen, Ritualen dieser Mix ist irgendwie mühsam. Dennoch bewundere ich, wie Veronica Roth diese monumentale Aufgabe in Angriff nahm – sich in diese Welt hineinlebte. Insofern macht die Langsamkeit, mit der sich die Geschichte entwickelt das Ganze nicht-trivial.

    • Hallo Christine und schade, dass es dir mit dem Buch ähnlich ging. Stimmt, bei Dystopien ist man halt doch immer an ein gewisses Schema gebunden und kann das altbekannte Rad nicht mehr neu erfinden. Dennoch denke ich, dass man mehr daraus machen kann, wenn die Leser zumindest mit den Figuren mitfühlen, was ich hier ja leider überhaupt nicht getan habe. Echt schade darum :/
      Wirst du Teil 2 noch lesen oder nicht? Momentan bin ich mir da selbst noch ziemlich unsicher. Mal sehen.
      LG Tina

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