Filmkritik: Prevolution

Planet der Affen – Prevolution

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Deutscher Titel: Planet der Affen- Prevolution
Originaltitel: Rise of the Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Rupert Wyatt
Besetzung:
James Franco (Will Rodman),
Freido Pinto (Caroline Aranha),
John Lithgow (Charles Rodman),
Brian Cox (John Landon),
Tom Felton (Dodge Landon),
Andy Serkis (Caesar), …
Länge: 105 min
Altersfreigabe: FSK 12
Englische Homepage
Deutsche Homepage

Buchtitel: ‚Der Planet der Affen‘ (nicht gelesen)
Originalbuchtitel: ‚La Planète des singes
Autor des Buches: Pierre Boulle (von 1963)

Teilweise basierend ebenfalls auf der Filmreihe ‚Planet der Affen‘:
Planet der Affen (1969)
Rückkehr zum Planet der Affen (1970)
Flucht vom Planet der Affen (1971)
Eroberung vom Planet der Affen (1972)
Die Schlacht um den Planet der Affen (1973)

Inhaltsangabe:
Will Rodman ist ein Wissenschaftler, der kurz vor dem Durchbruch steht um Geschichte zu schreiben, die Medizin zu revolutionieren und endlich ein Heilmittel gegen Alzheimer zu finden. Seine Tests an einem weiblichen Affen verlaufen vielversprechend und sie zeigt eindeutig erhöhte Intelligenz. Am Tag der Präsentation vor den Investoren, bricht der Affe aus und stürmt das Labor, sowie den Präsentationsraum und wird dabei erschossen. Zurück bleibt ein kleines Affenbaby, dass im Gehege des Affen gefunden wird und Will nimmt es mit nachhause und entschließt sich ihn bei sich zu lassen. Während Caesar, der Affe, in seinem Zuhause mit ihm und seinem Vater aufwächst, behandelt Will seinen eigenen Vater Charles mit dem Mittel, das er an den Affen getestet hat. Die Jahre vergehen und Caesar ist zu einem erwachsenen Schimpansen herangereift der überdurchschnittliche Intelligenz aufweist und sogar die Gebärdensprache beherrscht. Währenddessen verfällt Charles wieder der Krankheit und es kommt soweit, dass er das Auto des Nachbarn beschädigt und dieser in verbal und mit Gesten angreift, die auf Caesar wie Kampfgebärden aussehen, woraufhin Caesar den Nachbarn attackiert um Charles zu beschützen. Es kommt wie es kommen muss… Caesar wird weggesperrt. Und zwar in ein dreckiges, kleines Auffanglager, in dem die Gegenteile von ‚Tierliebhaber‘ arbeiten und die Affen dort schikanieren und quälen. Dinge Geschehen und lassen Caesar an der Menschlichkeit zweifeln, woraufhin er beschließt sich und die seinesgleichen zu befreien und in den Kampf für die Freiheit zu führen…

Meine Meinung zum Film:
Begonnen wird die Geschichte von den Studien am Affen und an der gescheiterten Investition für weitere Forschungen am Menschen. Man wird sofort in die Story gerissen und erlebt jedes Stadium der Entwicklung des Mittels mit, sowie die Begegnung des Affenbabies mit Will. Als ich mir diesen Film ansehen wollte, habe ich eigentlich, geprägt von der Filmreihe Planet der Affen aus den 1970 Jahren, mit mehr Action und Kampf und Blut gerechnet. Aber das Filmteam hat es ganz anders angefangen und zuerst die intensive Geschichte des Affen Caesars und sein erwachsenwerden geschildert. Somit hatte der Seher keine andere Chance, als eine Beziehung mit ihm aufzubauen. Daher war der Teil, in dem er fort gesperrt wurde, nachdem er seinen ‚Großvater‘ Charles beschützen wollte, umso schmerzlich für den Zuseher. Man hat sehr gut die Angst mitgefühlt, die Verzweiflung und den daraus resultierenden Hass zum Ende hin, durch die unrechten Dinge die ihm dort passiert sind. Und um ehrlich zu sein, gab es ein paar Stellen, in denen es mich wirklich fast zu Tränen gerührt hätte. Mag sein, dass ich vielleicht ‚nah am Wasser‘ gebaut bin, aber die Regie hat eindeutig auf den sensiblen Teil in dieser Geschichte großen Wert gelegt. Eine Tatsache, die mir sehr gut gefallen hat, da man die Sache auch aus dem Blickwinkel des Affen Caesar sehen konnte und mit ihm mitfühlen, aber andererseits auch die Begierde und die Trauer und die Hoffnung auf Heilung für Alzheimer von dem Forscher Will gespürt hat, die nahe an der Verzweiflung war. Somit kannte man beide Seiten und es war schwer, wenn nicht sogar unmöglich sich rein auf eine Seite zu schlagen, und die Partei nur für die Affen oder nur für den Menschen zu ergreifen. Die Kampfszenen waren zwar kürzer als im Vorhinein gedacht, was nicht schlecht war, aber sie hatten trotzdem Intensivität und wurden spektakulär gedreht. Das Ende war für meinen Geschmack leider etwas zu flau und auch zu frei schwebend in der Luft. Es hat einfach aufgehört, obwohl die Geschichte kein richtiges Ende hatte… was sehr darauf schließen lässt, dass doch noch ein weiterer Teil kommen wird… oder zumindest hoffe ich das.
Für mich war die Grundaussage dieses Filmes, dass wir Menschen uns zu oft überschätzen und die Forschung voran treiben in Bahne und Wege, die wir nicht kennen und die wir danach nicht mehr im Stande sind aufzuhalten. Es ist ein schwieriges Thema, wenn man im Gegenzug hält, welche grausamen Krankheiten wir mit genügend Forschung heilen könnten und wie viele Leben gerettet werden könnten. Und hätten die Menschen in der Vergangenheit sich damals nicht getraut herum zu experimentieren und neue Wege zu gehen, wären wir jetzt nicht auf dieser Stufe, wo wir nun stehen. Die Frage ist nur wie weit darf man gehen, bzw. wie weit darf man anderen Wesen, egal ob jetzt Affen oder anderen Tieren, damit schaden und ihnen Schmerz, Leid und Qualen zufügen. Wo hört die Forschung auf und unser Wissen für eine bessere Zukunft und wo beginnt die ‚Unmenschlichkeit‘ und das ‚Gott spielen‘ mit Dingen, die nicht für uns bestimmt sind?

copyright: wirliebenfilme.de

Schauspielerische Leistung:
Die Überzeugung von James Franco (Will) war okay und man konnte seine Verzweiflung fühlen, obgleich es natürlich besser gehen hätte können. Aber ich glaube das ist immer irgendwie der Fall. Daher er war okay. Die Leistung der anderen war ebenfalls durchschnitt und nicht sonderlich erwähnenswert. Außer die Leistung von John Lithgow (Charles), dessen schauspielerisches Können sehr überzeugt hat und der mit seiner Reife und Erfahrung punkten konnte und die Krankheit von Alzheimer so tragisch und echt darstellen konnte, das man selber die Verzweiflung und die Angst gefühlt hat.

Unterschied zur Filmreihe ‚Planet der Affen‘:
Auf alle Fälle kann die Technik von den Filmen aus den Jahren 1970 nicht mithalten mit der modernen Technik. Obgleich ich die Kostüme der Affen in der damaligen Zeit wirklich bewundernswert gut gemacht finde und sie nicht ‚zu sehr menschlich‘ aussehen, sondern doch noch ‚affenmäßig‘ wirken. Zur Handlung selber kann man die Filmreihe schwer mit dem jetzigen Film vergleichen, der eher nur auf den vierten Teil (Eroberung von Planet der Affen) dieser alten Reihe basiert/ darauf anspielt. Im Grunde wurde nur der Grundgedanke ausgenommen, der darum dreht, dass sie Menschen aus eigener Schulde den Planeten an den Affen verlieren, die immer intelligenter werden und dann über den Menschen herrschen. aber die Wege die dorthin geführt haben, sind komplett unterschiedlich und nicht vergleichbar. Beim neuen Film ‚Prevolution‘ basiert es auf Forschung für die Heilung von Alzheimer, bei der Alten Reihe liegt es zum Teil an der Unmenschlichkeit der Menschen, welche die Affen als Sklaven benutzen, bis eines Tages ein Affe (auch hier Caesar) auftaucht, der Nein sagt und sich zusammen mit den anderen Affen gegen die Tyrannei der Menschen wehrt und ‚sein Volk‘ ebenfalls durch einen Kampf in die Freiheit führt. Wobei hier alle Teile immer wieder en Kampf zwischen Mensch und Affen in dem Mittelpunkt rückt und die Frage aufwirft, wer von beiden ‚menschlicher‘ ist und es ‚mehr verdient‘ hat zu leben oder die Macht zu behalten. Diese Grundessenz zieht sich durch alle fünf Filme bis am Ende eine Lösung gefunden wird und die Menschen und Affen es lernen gemeinsam und gleichbedeutend nebeneinander in einer Gemeinschaft in Frieden zu leben. Diese Filme spielen in meine Augen die Thematik der Rassenfrage an und es wird immer wieder gezeigt, wie schwer es ist etwas ‚Andersartige‘ einfach in Ruhe leben zu lassen, ohne sich ständig gegenseitig die Köpfe einschlagen zu müssen. Es zeig, dass Krieg und Kämpfe keine Lösung bringen, sondern nur das Gegenteil -> zu Tod und zur Vernichtung aller beiden Seiten führt. Nur ein gemeinsames Leben mit gegenseitiger Achtung und Respekt verschaffte ‚beiden Parteien‘ (Affen und Menschen) zu einem glücklichen und friedlichen Leben, mit der Akzeptanz für das ‚anders sein‘ und damit achtungsvoll umgehen können.

copyright: youngfuture.net

Soundtrack:
War zwar nicht spektakulär und besonders einzigartig, aber dafür hat er immer sehr gut zu den diversen Szenen gepasst und die richtigen Emotionen gerührt, welche jeweils gewünscht waren.

Fazit:
Ein wirklich sehenswerter Film, auch wenn er von der Filmreihe abweicht und seinen eigenen Weg gegangen ist. Mehr Sensibilität und Gefühl enthalten als gedacht, dass das Niveau herhört hat, obgleich die Kampfszenen authentisch und echt wirken. Außerdem tolle Technik um die Affen lebendig zu machen. Eine Empfehlung für alle Science Fiction- Fans und alle die nicht nur Schwarz/ Weiß sehen.

Bewertung:
3,5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 21.09.2011 in Filmkritik dt. und mit , , , , , , , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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